
Der gechannelte Seelensatz des Monats macht Sommerpause. Dafür teile ich einen kleinen Gedankenspaziergang mit dir, den mir ein Fernsehkommissar beschert hat.
Manchmal kommt die Inspiration eben aus ganz unerwarteten Ecken...
Ich habe mal im Abendprogramm einen Krimi mit einem schrulligen Hauptkommissar gesehen, der voller Begeisterung und Überzeugung zu seinem Vorgesetzten sagte: „Hier ist der Tatort. Das
fühle ich.“
Der Vorgesetzte schaute irritiert: „Was macht Sie so sicher? Dass Sie es fühlen?“
Der Kommissar antwortete ganz selbstverständlich: „Ja genau. Was ist schon sicherer als mein Gefühl?“

Dieser Satz hat mich berührt, weil er in mir etwas angesprochen hat, das tief sitzt:
Wie sehr wir uns angewöhnt haben, dem Fühlen zu misstrauen.
Auch, wie schnell wir das, was wir fühlen, anzweifeln, obwohl es der ehrlichste Teil in uns ist.
Wir leben in einer Welt, die Beweise sehen will, Erklärungen, Fakten und Argumente.
Natürlich ist ein Gefühl kein Beweis, aber ein erster Hinweis, wo es langgeht.
Mir geht es oft so, dass eben „nur“ dieses Gefühl da ist, ohne es erklären zu können. Dieses Gefühl kann auch sehr hartnäckig sein, wenn ich es ignoriere und immer wieder auftauchen. Für mich ist
das mittlerweile Beweis genug und ich kann es als Zeichen nehmen: „Ah, hier geht es lang.“
Vielleicht geht es gar nicht darum, ob das Gefühl „richtig“ ist, sondern darum, ob es angenommen werden kann.
Denn wer sagt, dass das, was wir fühlen, weniger zählt als das, was wir erklären können?
Herzlichst,
Andrea